Alte Sorten für Allergiker
Ab den 1970er Jahren wurde begonnen Obst auf Plantagen industriell herzustellen.
Berühmt wurden hier die Äpfel aus Südtirol, dem Bodenseegebiet, aber auch aus Neuseeland und Australien.
Vollkommen neue Sorten wurden für die Verbraucher gezüchtet.
Allerdings wurden die (bitteren) Polyphenole aus den Apfelsorten herausgezüchtet, um die Äpfel süßer und attraktiver zu machen und auch die Braunfärbung nach dem Anschnitt, oder erstem Anbiß zu unterbinden.
Auch die Form der neuen Apfelsorten sollte „einheitlich“ und "genormt" aussehen.
Leider können manche Menschen diese neuen Apfelsorten nicht essen, weil sie eine allergische Reaktion bei ihnen hervorrufen. Juckreiz und Ausschlag, bis hin zu sogenannten anaphylaktischen Schocks mit Atemnot sind nur einige der Reaktionen, die dem Verbraucher den Genuß von Äpfeln vergällen.
Dabei sind Äpfel äußerst gesund!
Vermutet wird, dass eben mangelnde Polyphenole für die allergischen Reaktionen mit verantwortlich sein können.
Polyphenole sind aromatische Verbindungen, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören.
Die Polyphenole bewirken, dass der Apfel zwar aromatisch, aber weniger süß ist und sie sind bei den neuen Apfelsorten wie z.B. „Pink Lady“, „Gala“, „Jonagold“ nahezu vollständig herausgezüchtet worden.
Polyphenole können jedoch Allergene im Körper binden!
Eine Studie der Berliner Charité ergab, dass der regelmäßige Verzehr von alten Apfelsorten wie etwa Alkmene, Jonathan und Boskop "in der Lage ist, die bestehende Apfelallergie nicht vollkommen zu beseitigen, wohl aber die Beschwerden beim Essen von Äpfeln deutlich zu reduzieren".
Somit war es in der Vergangenheit für Allergiker meistens schwierig, oder fast unmöglich eine „neu gezüchtete“ Apfelsorte zu essen.
Nur die Äpfel mit einem hohen Polyphenolgehalt, wie z. B. Alkmene, Weißer Klarapfel, Krügers Dickstiel, Weißer Winterglockenapfel, Roter Eiserapfel, Goldrenette, Freiherr von Berlepsch, Ontarioapfel, um nur einige zu nennen, können von Menschen mit einer Allergie nach vorherigem Probieren ohne weiteres gegessen werden.
Viele von diesen sog. alten Sorten finden Sie künftig auf unseren Streuobstwiesen!
Tip: Sehen Sie sich bei Interesse unsere Pflanzpläne und die jeweilige Sortenbeschreibung unter der Rubrik "Gärten" an.
Diese Links, speziell für Allergiker können Ihnen zu diesem Thema weitere Informationen liefern:
